"Florian Ochtrup RTW 2" seit einem Jahr im Dienst...
Pünktlich am 1. Januar 2022 nahm der durch den Kreis Steinfurt als Träger des Rettungsdienstes an der Rettungswache Ochtrup neu stationierte „Florian Ochtrup RTW 2“ [RTW = Rettungstransportwagen] seinen Dienst auf [Bericht]. Dies war die Konsequenz aus dem jüngsten Rettungsdienstbedarfsplan, zu dessen Fortschreibung der Kreis Steinfurt laut Rettungsgesetz NRW alle 5 Jahre verpflichtet ist, um auf Änderungen im Bereich der rettungsdienstlichen Anforderungen reagieren zu können. Dieser sah basierend auf die rettungsdienstliche Entwicklung und den strukturellen Veränderungen der vergangenen Jahre für das Einsatzgebiet der Rettungswache Ochtrup die Einrichtung eines zweiten Rettungstransportwagens vor. Zuvor war an der Rettungswache Ochtrup ein RTW rund um die Uhr, sowie ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein Krankentransportwagen im Tagesdienst stationiert.
Laut Rettungsdienstbedarfsplan, welcher aus der Sicht des zukünftigen Standortes der Rettungswache Ochtrup im Bereich Langenhorst/K73 für diesen Flächenbereich des Kreises Steinfurt geschrieben worden ist, ist der zweite RTW mit einer Dienstzeit von 12-Stunden an 7 Tagen die Woche vorgesehen. Mit der Fertigstellung der neuen Rettungswache, dessen Bauherr der Kreis Steinfurt sein wird, rechnet man jedoch derzeit erst in ca. 2,5 Jahren. Dennoch entschieden sich die Verantwortlichen dazu, den zweiten Rettungswagen bereits jetzt an der Rettungswache am Westwall im Tagesdienst einzusetzen.
Der Grund für die Stationierung eines weiteren Rettungsmittel lag unter anderem an den gestiegenen Einsatzzahlen und die mit dem Wegfall des Pius-Hospital als internistische Fachklinik verbundene Steigerung der sogenannten Duplizitätsfälle, aufgrund der längeren Fahrtzeiten zu den entsprechenden Kliniken außerhalb von Ochtrup. Die Anzahl an rettungsdienstlichen Einsätzen zu einem Zeitpunkt, wo der Ochtruper Rettungswagen in einem Einsatz bereits gebunden war und somit ein Fahrzeug aus den benachbarten Städten Steinfurt, Gronau oder Bad Bentheim in die Töpferstadt alarmiert worden ist, wurde zu groß. Des Weiteren muss hierbei bedacht werden, dass im Rahmen der rettungsdienstlichen „nachbarschaftlichen Hilfe“, welche bis zu einem gewissen Grad natürlich zur Regel gehört, die Hilfsfristen meist aufgrund der langen Wegstrecken nicht eingehalten werden können und auch diese Fahrzeuge in ihrem eigentlichen Einsatzgebiet dann natürlich selbst fehlen.
Blickt man nun – knapp 1 Jahr nach Indienststellung des zweiten RTW an der Rettungswache Ochtrup – auf die Einsatzstatistik, so kann man deutlich sagen: „Die Zahlen sprechen für sich.“ Zum Zeitpunkt 30. November 2022 hat der zweite RTW 1.070 Alarmierungen verzeichnet. „Mit einer derartig hohen Frequentierung unseres zweiten Rettungswagens haben wir zu Anfang diesen Jahres nicht gerechnet.“, so Wachleiter Roman Beunink. „Die Zahlen zeigen jedoch deutlich, welchen Versorgungsengpass der letzten Jahre wir mit diesem Fahrzeug nun schließen konnten und welchen Mehrwert dies für die rettungsdienstliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in diesem Einsatzgebiet mit sich bringt.“
Ein wichtiger Punkt, welcher im Zuge diese Rückblicks jedoch nicht untergehen darf, ist die Situation rund um das Thema „personelle Besetzung“. „Der zweite Rettungswagen wurde durch unser Team zu Anfang bei nahezu gleichbleibender Personalstärke besetzt.“, berichtet Beunink, welcher auch für den Bereich Rettungsdienst ein Lied in puncto Fachkräftemangel singen kann. Im Verlauf des Jahres konnte die personelle Situation mäßig entspannt werden, sodass es neben einer Vielzahl von Überstunden in wenigen Ausnahmefällen auch dazu kam, dass der zweite Rettungswagen aufgrund eines hohen Krankenstandes mal für einen Tag abgemeldet werden musste. „Erfreulicherweise können wir nun zu Beginn des neuen Jahres drei neue Kolleginnen und Kollegen in unserem Team begrüßen, sodass wir uns mit unserem Personalschlüssel fortan im Soll-Zustand befinden.“, freut sich Roman Beunink, welcher stolz auf sein Team ist für das Engagement und die Bereitschaft zur Kompensation in diesem Jahr. „Wir haben über viele Jahre für diesen zweiten Rettungswagen gekämpft. Unser Anspruch ist es stets eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten und es freut mich, dass wir diesen Auftrag auch in 2022 gerecht werden konnten.“, resümiert Beunink.