Einsatzabteilung der Löschzüge 1 & 2 beziehen ihr neues Zuhause...
Jeder von uns, der schon das ein oder andere Mal umgezogen ist, kennt vielleicht dieses Gefühlchaos – dieses Wirrwarr aus positiven als auch negativen oder vermutlich eher traurig stimmenden Gedankengängen. Umzüge haben in aller Regel immer zwei Seiten – ähnlich wie bei einer Medaille, welche es zu betrachten gilt. Ein Umzug bedeutet für die meisten von uns oftmals einen Neuanfang wagen – positiv und vielleicht auch voller neuer Energie sich neuen Situationen und Projekten zu stellen und diese zusammen mit Freunden und Familie anzugehen. Gleichzeitig zwingt ein Umzug uns auch dazu von alten Strukturen und Gewohnheiten Abschied zu nehmen, in der Gewissheit, dass es so wie es war wahrscheinlich nie wieder wird, die Erinnerungen hieran einen aber weiterhin begleiten werden.
So, oder so ähnlich ging es vermutlich vielen Kameradinnen und Kameraden der Löschzüge 1 und 2 „Ochtrup Stadt“ vor gut zwei Wochen, als sie das letzte Mal am nun ehemaligen Gerätehaus am Westwall beherzt zu ihren Helmen und Jacken griffen, um zum gemeinsamen Umzug vor dem alten Spritzenhaus anzutreten. Das ehemaligen Feuerwehrgerätehaus ist für viele Einsatzkräfte zu einem Sinnbild der verschiedensten Geschichten aus ihren bisherigen Feuerwehrleben geworden – zu abertausenden Einsätzen rückten die freiwilligen Wehrleute der Töpferstadt bereits von diesem Standort seit der Errichtung im Jahre 1955 aus. Es ist ein Produkt immer wiederkehrender An- und Umbauten der vergangenen Jahrzehnte und wurde den Ansprüchen an eine moderne und leistungsfähige Freiwillige Feuerwehr, wie Ochtrup sie benötigt, immer weniger gerecht.
Mit der Errichtung eines neuen Feuerwehrgerätehauses auf dem ehemaligen Gelände der Pestalozzischule und der Inklusion des zum Denkmal ernannten Rektoratsgebäude in das Bauprojekt auf Basis verschiedenster politischer Entscheidungen der vergangenen Jahre, steht der Feuerwehr Ochtrup fortan ein funktionsgerechtes Gebäude zur Verfügung, welches den heutigen und zukünftig immer weiter anwachsenden Anforderungen entspricht. Für viele Betrachter mag der Vergleich zwischen beiden Gebäuden in ihren unterschiedlichen Dimensionen paradox und unverständlich erscheinen, denn so sollte man meinen, hat man doch auch vom Westwall aus noch jedes Feuer gelöscht bekommen. Der Schein trügt insofern, dass die freiwilligen Wehrleute zwar noch stets von dem maroden Spritzenhaus zu ihren Einsätzen ausrücken konnten, das Gerätehaus jedoch selbst, vor allem im Hinblick auf den Punkt „Persönliche Sicherheit“, einen unzumutbaren Zustand darstellte. Sprichwörtlich „auf Holz klopfen“ kann man nun, dass es nie zu gravierenden Unfällen bei einem der ehrenamtlichen Mitgliedern gekommen ist. Im neuen Gerätehaus sind nun alle vom Gesetzgeber geforderten Sicherheitseinrichtungen und -vorgaben vorhanden und umgesetzt worden. Feuerwehrfrauen und -Männer haben fortan ihre getrennten Alarmumkleiden und die Möglichkeit sich nach Einsätzen und Übungen im Gerätehaus zu duschen – eine Möglichkeit, die vom alten Standort nur durch einen Spaziergang in die Umkleiden der benachbarten Stadthalle ermöglicht werden konnte. Viele der nun neu vorhandenen Räumlichkeiten und Einrichtungen werden zum großen Teil heutzutage bei Neubauten von Feuerwehrgerätehäusern gefordert, ein anderer Teil basiert auf die Erfahrungen aus früheren Einsätzen und Großschadenslagen, sowie auf die alltäglichen Herausforderungen die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr beispielsweise im Bereich Schutzausrüstung aufrechtzuerhalten. Die Kommunen in NRW sind gesetzlich dazu verpflichtet „für den Brandschutz und die Hilfeleistung […] leistungsfähige Feuerwehren zu unterhalten“ (BHKG NRW §3 Abs. 1) – mit diesem Neubau des Feuerwehrgerätehauses am Standort Prof.-Gärtner-Straße haben Stadt und Feuerwehr in guter Zusammenarbeit ihr bestmögliches gegeben, dieser Verpflichtung auch für die zukünftigen Jahrzehnte gerecht zu werden.
Und so war am Donnerstag, der 31. August, für die Kameradinnen und Kameraden der Ochtruper Wehr „der Tag der Tage“ gekommen, an dem es hieß, das neue Spritzenhaus nach knapp zwei Jahren Bauzeit endlich beziehen zu können. Zwar sind die Baumaßnahmen auf dem ehemaligen Schulgelände noch nicht in Gänze abgeschlossen, der Umzug der Einsatzabteilung und der damit verbundenen Aufnahme der Ausrückfähigkeit im Alarmfall war jedoch bereits gegeben. In Begleitung des Spielmannszuges Lamberti marschierte die Mannschaft an diesem Abend gekleidet in ihrer Schutzkleidung zusammen mit den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr und der Ehrenabteilung, sowie sämtlichen Einsatzfahrzeugen im Schlepptau über Umwege durch Ochtrups Innenstadt zum neuen Standort. Begleitet wurden sie hierbei bei strahlender Abendsonne von Freunden, Familien und interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern an den Straßenrändern, welche unter anderem freudig zuwinkten.
Auf dem neuen Alarmhof angekommen galt es im Anschluss die Schutzausrüstung in die neuen Spinde zu verstauen und die Einsatzfahrzeuge an ihre richtige Stelle in der Fahrzeughalle zu positionieren. Seit diesem Tag ist die Feuerwehr mit der Einsatzabteilung in ihr neues Domizil eingezogen – richtig angekommen, ist die Feuerwehr aber bei Weitem noch nicht. Neben den weiterhin stattfindenden Bauarbeiten auf dem Gelände, wird die Feuerwehr in den kommenden Wochen und Monaten damit beschäftigt sein die mitgebrachten Materialien an Ort und Stelle zu bringen, noch fehlende Einrichtungsgegenstände und Materialien im Verlauf zu beschaffen und sich mit der neuen Umgebung vertraut zu machen.
Denn ein so schönes neues Zuhause, wie es die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Ochtrup „geschenkt“ bekommen haben, muss nun erst einmal richtig mit Leben gefüllt werden, um sich darin so richtig wohl zu fühlen… 🏡🤩😍💪🚒👨🚒👩🚒
Ausstehende Baumaßnahmen...
☑️🔜✅ Pflasterarbeiten Treppenanlage Altbau
☑️🔜✅ Arbeiten Grünanlagen Altbau
☑️🔜✅ Arbeiten Grünanlage Bereich Übungsturm/Alarmausfahrt
☑️🔜✅ IT-Installation und Programmierung der Gebäudesteuerung
☑️🔜✅ Abnahmen div. Gewerke
☑️🔜✅ Ausbesserungsarbeiten div. Gewerke