„Ready for take off“ – Drohnengruppe geht an den Start

Feuerwehr Ochtrup ruft eigene Drohnengruppe ins Leben...

„Manchmal muss man die Welt aus einer anderen Perspektive sehen“ –  getreu diesem Motto, welches dem ein oder anderen vermutlich aus dem US-amerikanischen Filmdrama „Club der toten Dichter“ mit Robin Williams bekannt sein wird, freut sich die Feuerwehr Ochtrup über einen ganz besonderen Zuwachs in ihren Reihen. Zumal es sich bei diesem Zuwachs nicht wie vielleicht gewohnt um ein großes rotes Einsatzfahrzeug auf umgangssprachlich „vier Rädern“ handelt, sondern um einen vergleichsweise kleinen Multikopter mit vier Propellern, welcher die Perspektive der Einsatzkräfte zukünftig erweitern soll.

Die Nutzung von Drohnen hat in den vergangenen Jahren bei Einsätzen von Feuerwehren, Hilfsorganisationen, der Polizei und des Katastrophenschutzes immer mehr zugenommen. Gerade weil sie oftmals schneller, flexibler und günstiger sind als der Einsatz einer Drehleiter oder eines Helikopters, schaffen sich immer mehr Feuerwehren ein solches Hilfsmittel an – so auch die Feuerwehr Ochtrup. Das Einsatzspektrum eines Multikopters ist sehr vielfältig. So eignen sie sich besonders gut zur Erkundung von größeren und unübersichtlichen Einsatzstellen, wie beispielsweise im Rahmen von Großbränden, bei einsturzgefährdeten oder eingestürzten Gebäuden oder im Zuge der immer häufiger vorkommenden Wald- und Vegetationsbränden. Doch auch in Rahmen von (nächtlichen) Personensuchen, bei der Überwachung von Evakuierungszonen oder der Stoff- und Lageerkundung bei Gefahrstoffeinsätzen bringt der Drohneneinsatz einen großen zeitlichen und taktischen Vorteil mit sich. Die somit aus der „Vogelperspektive“ ermittelten Informationen ermöglichen es den Einsatzkräften, sich stets ein aktuelles Lagebild über zum Teil dynamische Einsatzstellen zu verschaffen und erleichtert der Einsatzleitung die Planung ihres weiteren einsatztaktischen Vorgehens.

Ende vergangenen Jahres entschied sich das Kommando der Feuerwehr Ochtrup dazu – nachdem man sich im Vorfeld intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hatte – eine eigene Drohnengruppe zu etablieren. Heimatstandort der Drohnengruppe, welche sich aktuell aus 12 Kameraden aller vier Ochtruper Löschzüge unter der Leitung von Matthias Holtmann zusammensetzt, wird fortan der Löschzug Welbergen sein. Sie wird zukünftig bei ausgewählten Alarmstichworten, wo ein Einsatz der Drohne durchaus Sinn machen könnte, direkt mitalarmiert und soll darüber hinaus auch anderen Feuerwehren und Einheiten im Rahmen der nachbarschaftlichen Unterstützung zur Verfügung stehen.

Vor zwei Wochen fand die Übergabe der Drohnentechnik sowie die Multiplikatoren-Einweisung der Kameraden durch das ausliefernde Unternehmen am und rund um das Gerätehaus in Welbergen statt. Neben einer intensiven theoretischen Schulung, wo besonders die rechtlichen Grundlagen für das Bewegen von Drohnen im deutschen Luftraum thematisiert wurde, stand der praktische Umgang mit der Einsatzdrohne im Vordergrund. Für den Einsatz der Drohne ist idealerweise eine Personalstärke von vier Personen angedacht. Neben einer 48 Megapixel Sichtkamera verfügt die Drohne über eine integrierte Wärmebildkamera und kann zusätzlich entweder mit einem Suchscheinwerfer oder einem externen Lautsprecher ausgestattet werden. Bei einer Reichweite von ca. 6 km können die Kamerabilder direkt via Live-Übertragung auf einen Bildschirm – beispielsweise im Einsatzleitwagen – übertragen und ausgewertet werden.   

In den kommenden Wochen und Monaten wird sich das neugegründete Drohnenteam intensiv mit ihrem neuen Einsatzmittel und der damit verbundenen Technik beschäftigen, sodass diese – sofern die fallenden Corona-Zahlen weiterhin die Durchführung von geregelten Übungsdiensten zulassen – Anfang Juli einsatzbereit ist.

Die Feuerwehr weist in diesem Zusammenhang daraufhin, dass es in den kommenden Wochen und Monaten vermehrt zu Übungsflügen mit der Drohne kommen wird. Hierbei werden keine Daten von Dritten erhoben bzw. gespeichert. Für Fragen steht die Feuerwehr oder die verantwortlichen Drohnenführer vor Ort gerne zur Verfügung. 

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