Feuerwehr Ochtrup führt die digitale Zusatzalarmierung für Smartphones ein…
Wenn es in den früheren Jahren zu einem Alarm für die örtliche Feuerwehr gekommen ist, wusste meist das ganze Dorf binnen kürzester Zeit Bescheid. Bis in die 1970er Jahre wurden die meisten Feuerwehren in Deutschland alleinig über stationären Sirenenanlagen, welche auch liebevoll als sogenannte „Heulpilze“ bezeichnet wurden, lautstark alarmiert. Erst um 1980 haben die sogenannten analogen und später auch digitalen Funkmeldeempfänger Einzug in die Alarmierungstaktiken der Feuerwehren, des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutz erhalten. Nachdem man auch in der Töpferstadt nach Ende des Kalten Krieges den Einsatz der Sirenenanlagen langsam einstellte, haben sich die Funkmeldeempfänger als elementarer Bestandteil der Alarmierungskette etabliert. Bis heute gehören die kleinen handlichen Krachmacher, welcher der Feuerwehrmann oder die Feuerwehrfrau meist an seinem oder ihren Gürtel mitführt, zur Grundausstattung einer jeden Einsatzkraft.
Doch nach knapp über 40 Jahren „Funkmeldealarmierung“ bekommt dieses System mit dem Fortschritt der Digitalisierung und dem Einzug der Smartphone-Technologie allmählich „Konkurrenz“. Das Konzept der sogenannten Handyalarmierung wird in immer mehr Freiwilligen Feuerwehren umgesetzt. Auch die Freiwillige Feuerwehr Ochtrup wird in Kürze auf das Handyalarmierungssystem als alternativen Alarmierungsweg – zusätzlich zu den digitalen Funkmeldeempfängern – zurückgreifen, um einerseits besonders die Randbereiche Ochtrups besser erreichen zu können und andererseits die Vorteile einer mit dem System verbundenen Rückmeldefunktion zu nutzen.
Die Feuerwehr Ochtrup setzt fortan auf das Zusatzalarmierungssystem der Firma Alamos GmbH, welches bereits seit Mitte vergangenen Jahres in einer Testphase von ausgewählten Kameradinnen und Kameraden auf dessen Nützlichkeit und Funktionalität geprüft wurde. Die Alarmierung erfolgt in diesem Fall über eine für IOS- und Android-Nutzer gleichermaßen zur Verfügung stehende App, welche eine sichere und schnelle Alarmierung und Informationsmeldung an zuvor ausgewählte Personen ermöglicht. Durch eine End-zu-End-Verschlüsselung ist dieses System datenschutzrechtlich unbedenklich und steht im Einklang mit der DSGVO. Neben der eigentlichen Übermittlung der Alarmierungsdetails verfügt die App über weitere nützliche Features, wie beispielsweise eine Rückmeldeeinrichtung oder Navigationsfunktion zur Einsatzstelle selbst.
Ein zudem wichtiger Bestandteil der Handyalarmierung ist die Einbindung in das System der in den Gerätehäusern vorhandenen „Alarm- und Informationsbildschirme“. Die sogenannten Alarmmonitore liefern den Kameradinnen und Kameraden vor Ort, sowohl im Alarmfall als auch während des regulären Dienstbetriebs vielfältige Informationen. So können beispielsweise im Alarmfall neben den regulären Einsatzinformationen flexible Kartendarstellungen, Zusatzinformationen, die Alarm- und Ausrückeordnung samt Fahrzeug-Status, aber auch die Ergebnisse der Rückmeldefunktion angezeigt werden. In der sogenannten „Ruheperspektive“ hingegen lassen sich vom Wetter über bevorstehende Termine bis hin zu Informationen jeglicher Art verschiedene Widgets anzeigen.
Mit der Einführung des Handyalarmierungssystem erhofft sich die Feuerwehr Ochtrup eine zusätzliche Sicherung in der Alarmierungskette für ihre Einsatzkräfte geschaffen zu haben und einen weiteren Schritt in puncto Digitalisierung vorangekommen zu sein.