Die Feuerwehr darf wieder üben…

Lockerungsmaßnahmen ermöglichen eine Wiederaufnahme der Übungsdienste unter besonderen Bedingungen...

Donnerstagabend ist Dienstabend – daran hat sich auch seit Jahren kaum etwas geändert. Um Punkt 20:00 Uhr ist Dienstbeginn an allen drei Ochtruper Feuerwehrgerätehäusern. Ob Einsatzübung oder ein kameradschaftliches Miteinander am Spritzenhaus – bei der Feuerwehr ist am Donnerstagabend immer etwas los. Doch mit Beginn der COVID-19-Krise in Deutschland und Europa mussten auch die Feuerwehren ihren Übungsdienst weitestgehend einstellen. Die Gefahr, dass ganze Löschzüge oder gar ganze Feuerwehren in die häusliche Quarantäne geschickt werden müssen, war einfach zu groß. Daher entschied man sich im Kreis Steinfurt schon recht frühzeitig dafür alle Aktivitäten in den Feuerwehren auf Sparflamme herunterzufahren – im Fokus stand bzw. steht immer noch die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft. Neben den wöchentlichen Dienstabenden wurden auch jegliche Veranstaltungstermine und Lehrgänge noch vor dem Inkrafttreten der offiziellen Kontaktbeschränkungen durch das Land Nordrhein-Westfalen bis auf Weiteres ausgesetzt. Die Einsätze wurde fortan unter besonderen Hygienemaßnahmen abgearbeitet und auch die Mannschaftsstärke am Einsatzort selbst wurde auf das Notwendigste reduziert. Während dessen wurden auch die Gerätehäuser aus hygienischer Sicht aufgerüstet und die Dienstabende übergangsweise in das WorldWideWeb verlegt.

Mitte April entschieden sich Bund und Länder dazu die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie schrittweise zu lockern. Und so ist es seit kurzem auch den Feuerwehren möglich ihre Übungsdienste wieder aufzunehmen – natürlich auch hier nur unter besonderen Hygienemaßnahmen und in einer „abgespeckten“ Form. Doch was bedeutet dies für die Blauröcke genau? Die Übungsdienste finden fortan nur in kleinen Gruppen mit geringer Personenanzahl statt und dies auf unterschiedliche Tage verteilt. Da auch hierbei die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten sind ist es logisch, dass die Übungsdienste an diese Voraussetzungen angepasst werden müssen. Das Üben größer Lagen, welches eine körpernahe Teamarbeit voraussetzt, ist demnach natürlich nicht möglich. Der Fokus der Übungsdienste soll daher vorerst auf eine nahezu kontaktlose praktische sowie theoretische Ausbildung – beispielsweise im Rahmen von Fahrzeug- und Gerätefortbildungen – gerichtet werden. Aber auch hierbei gilt: Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz ist verpflichtend und die Dauer der Übungsdienste sollte eine längere Zeitspanne nicht überschreiten.

Neben den Übungsdiensten auf lokaler Ebene sind auch die Fortbildungslehrgänge auf kreisebene wieder angelaufen. An den Kreisausbildungsstandorten in Ibbenbüren und Steinfurt wurden die Vorraussetzungen für einen möglichst sicheren Lehrgangsablauf geschaffen. Beispielsweise finden einige Lehrgänge zur Zeit am Feuerwehrgerätehaus in Borghorst statt, um einen ausreichenden Sicherheitsabstand zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gewährleisten zu können.

Die aktuelle Situation stellt die Feuerwehren dennoch weiterhin vor große Herausforderungen. Man habe die aktuellen Entwicklungen stets im Blick, um bei Veränderungen dementsprechend reagieren zu können. Letztlich ist dies alles eine komplett neue Situation für die es keinen vorgefertigen Plan gibt. Den Spagat zwischen Sicherstellung der Einsatzbereitschaft und der Rückkehr zu ansatzweise gewohnten Verhältnissen zu meistern, bleibt jedoch weiterhin eine Aufgabe, welche nur durch ständiges Abwägen und ein diszipliniertes Verhalten aller Kräfte zu bewältigen ist. Dennoch ist die Freude bei den meisten Kameradinnen und Kameraden groß sich nach der lange Zeit wieder auf das Fahrrad zu schwingen und Richtung Spritzenhaus fahren zu können … 🚴🚴‍♀️👩‍🚒👨‍🚒🚒

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Bericht: "Digitaler Dienstabend beim LZ Welbergen"