Jahreshauptversammlung in der Vechte-Halle...
„Wo soll das alles noch hinführen?“ – es war eine der zentralen Fragen, welche in den vielen Grußwörtern zuhören, aber auch den vielen Gesichtern der Kameradinnen und Kameraden am vergangenen Samstag im Rahmen der alljährlichen Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Ochtrup entnommen werden konnte. Steigende Einsatzzahlen von Feuerwehr und Rettungsdienst, menschenverachtende Taten in der Ukraine, eine Weltwirtschaft die droht ins Wanken zu geraten und ein System namens „Gefahrenabwehr und Bevölkerungsschutz“, welches von heute auf morgen wieder Höchstleistung erbringen soll, nachdem man es jahrzehntelang heruntergewirtschaftet hat.
Auch 2022 war wieder einmal ein „imposantes“ Jahr für die Ochtruper Brandbekämpfer und man darf gespannt sein, was 2023 noch mit sich bringen wird. Mit diesen Worten begrüßte Andreas Leusing – Leiter der Feuerwehr Ochtrup – an diesem Samstagnachmittag die Kameradinnen und Kameraden der aktiven Einsatzabteilung, der Ehrenabteilung und der Jugendfeuerwehr, sowie die geladenen Gäste u.a. aus den Reihen der Stadtverwaltung und des Kreisfeuerwehrverbandes. In seiner Begrüßungsrede ging Leusing auf die zahlreichen gesellschaftlich und politischen Veränderungen des vergangen Jahres ein und stellte hierbei klar, dass all solche Einflüsse „auch vor dem System von Brandschutz, Hilfeleistung und Katastrophenschutz nicht Halt“ machen. „Uns als Feuerwehr verändert dieses. Wir leben in einem ständigen Wandel und müssen uns auf immer neue Gegebenheiten einstellen“, so Ochtrups Feuerwehr-Chef. Das wohl aktuellste Thema im letzten Jahr war neben den weiterhin gestiegenen Bau- und Rohstoffpreise, welche man vor allem im Rahmen des Gerätehausneubaus schmerzhaft erfahren musste, die Vorsorge der Kreise und Kommunen bzgl. einer drohenden Energiemangellage. „Stadt und Feuerwehr haben zusammen Vorkehrungen getroffen und Einsatzkonzepte erstellt, um gut gerüstet zu sein, für das was anfällt.“, berichtete Leusing, welcher sich im weiteren Verlauf seiner Rede besonders für die gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Stadtverwaltung/-rat, sowie für das unermüdliche Engagement seiner Kameradinnen und Kameraden bedankte.
In seinem Jahresbericht zur Einsatzstatistik verkündete Frank Piel – stellvertretender Leiter der Feuerwehr – einen erneut erreichten Rekord der Einsatzzahlen. 295 Einsätze arbeiteten die Einsatzkräfte der Töpferstadt in diesem Jahr ab – aufgeteilt in 56 Brandeinsätze, 192 technische Hilfeleistungen, sowie 47 sonstige Einsatzlagen. Als besondere Einsätze des vergangen Jahres hob Piel dabei u.a. den Scheunenbrand im Felderhook (29.04.), den Wohnhausbrand an der Kampstraße (06.06), die Bombenentschärfung in der Wester (28.07) und eine auffällig erhöhte Anzahl an schweren Verkehrsunfällen auf der B54, der BAB 31, sowie auf Ochtrups Landstraßen hervor. Insgesamt konnte die Feuerwehr Ochtrup im Jahr 2023 rund 16 Personen vor schwersten bis tödlichen Folgeschäden retten.
In dem Bericht über die Tätigkeiten der Rettungswache Ochtrup sprach Roman Beunink – Leiter der Rettungswache – u.a. über eine Zunahme der kreisweiten Rettungsdiensteinsätze von rund 13% im Vergleich zum Vorjahr 2021. „Die Grenze des Gesundheitssystems ist erreicht. Das Personal, sowohl im Rettungsdienst als auch in den Kliniken, kehrt ihren Beruf immer öfter den Rücken zu.“, stellte Beunink alarmierend fest. Er bedankte sich in diesem Zuge besonders bei seinen Kolleginnen und Kollegen für den starken Einsatz und der hohen Bereitschaft zur Besetzung des seit Januar 2022 in Ochtrup stationierten zweiten Rettungswagens, auch unter Inkaufnahme zahlreicher Überstunden.
Einen kurzen Jahresrückblick aus den Reihen der Jugendfeuerwehr liefert Stadtjugendfeuerwehrwart Ralph Scheitz. Dieser hob besonders die Abnahme der Leistungsspange auf dem Gelände des Schul- und Sportzentrums im vergangen Jahr hervor, zu denen Jugendfeuerwehren aus der ganzen Region angereist sind. „Unsere Jugend ist die Zukunft der Einsatzabteilung. Danke an alle die uns und unsere Jugendlichen stets unterstützen.“, lauteten Scheitz abschließende Worte.
Mit einem einfachen „Danke“ als Kernbotschaft ihrer Rede, lobte Bürgermeisterin Christa Lenderich die Arbeit der Ochtruper Blauröcke. „Sie garantieren die Sicherheit für unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger, für unsere Gäste und unsere Industrie – dafür Danke ich Ihnen von Herzen“, so Ochtrups Verwaltungschefin, welche sich beeindruckend zeigte von den steigenden Einsatzzahlen und das damit verbundene notwendige ehrenamtliche Engagement. „Ich freue mich täglich das neue Feuerwehrgerätehaus aus dem Rathaus beim wachsen zuzusehen und ich darf daher auch voller Zuversicht verkünden, dass das Gebäude nicht abgerissen wird.“, beruhigte Lenderich, nachdem einige Tage zuvor ein Presseartikel einigen Wirbel erzeugt hatte.
Die besten Grüße aus dem Kreishaus überbrachte an diesem Samstag der stellvertretende Kreisbrandmeister Frank Burrichter zusammen mit dem Vorsitzenden des Verbandes der Feuerwehren im Kreis Steinfurt Manfred Kleine-Nisse. Zusammen mit Andreas Leusing freuten sich die beiden die Kameraden Jörg Schoo und Stefan Hinkelammert für 25-jährige Mitgliedschaft, sowie Markus Grave und Carsten Dankbar für 35-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr zu ehren. Für 40-jährige Mitgliedschaft konnten die Kameraden Michael Tombült und Antonio Bautista Mester geehrt werden. Auf eine 50-jährige Feuerwehrkarriere konnten die Kameraden Alfred Feldkamp, Franz Bruns und Herbert Bruns zurückblicken. Heinz Hagemann, Heinz Tübing, Hubert Kauling und Josef Kockmann können derweil 60 Jahre Mitgliedschaft in den Reihen der Ochtruper Wehrleute vorweisen, wofür sie von der Versammlung besonders bejubelt wurden.
In die Ehrenabteilung verabschiedet werden konnten an diesem Tag die Kameraden Hermann Lastring und Andreas Bußmann, welche beide nach jahrelanger aktiver Dienstzeit ihren Spind nun für die nächste Generation frei machen.
Sauer, Jona Noel
Holtmannspötter, Lars
Büning, Lotta
Ewald, Jil Celine
Jordan, Alexander
Münstermann, Lea
Kreling, Luca
Groom, Ian
Reinker, Maren
Tombült, Merle
Meiners, Noel
Kasparek, Christian
Maat, Jeron
Minning, Daniel
Sandmann, Max
Voges, Tim
Eschhues, Luca
Holtmann, Jan
Kotes, René
Ermke, Andreas
Stücker, Mathias
Winter, Sebastian
Entpflichtung als Gruppenführer: Micheal Cordt
Ernennung zum Gruppenführer: Tom Schröder
Entpflichtung als stellv. Gruppenführer: Hendrik Pelster
Ernennung zum stellv. Gruppenführer: Timo Kockmann
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