Foto: Dominik Wagner
Einsatzort: Ochtrup – Langenhorst
Straße: Mührenplatz
Alarmzeit: 08.02.2025 – 15:22 Uhr
Einsatzbericht:
Die Feuerwehr Ochtrup wurde am Samstagnachmittag mit dem Einsatzstichwort „Brand mittel“ in den Ortsteil Langenhorst, Bereich Mührenplatz, alarmiert. Laut der ersten Meldung der Kreisleitstelle Steinfurt sollte es in einem Wohngebäude zu einem Brandausbruch in einer Sauna-Anlage gekommen sein. Bereits auf der Anfahrt konnten die zuerst ausrückenden Kräfte der Löschzüge aus Langenhorst und Welbergen eine starke Rauchentwicklung aus Richtung der Einsatzstelle feststellen. Zudem informierte die Kreisleitstelle über eine Vielzahl an eingehenden Notrufen, die sich auf das gemeldete Einsatzgeschehen bezogen. Aufgrund dieser Informationen wurde bereits während der Anfahrt ein zusätzlicher Löschzug aus Ochtrup nachalarmiert.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst stellte sich die Lage vor Ort als deutlich dramatischer heraus, als zunächst im Rahmen der Erstalarmierung angenommen. Schon von außen konnten die Einsatzkräfte ein ausgedehntes Brandgeschehen innerhalb eines alten Mehrfamilienhauses erkennen, begleitet von starker Rauchentwicklung und Flammenschlägen aus den Fenstern. Zudem machten sich zwei Personen an einem Fenster bemerkbar, die aufgrund der Rauchentwicklung innerhalb des Gebäudes in akuter Lebensgefahr schwebten. Diese Tatsachen führten umgehend zu einer Alarmstufenerhöhung (Brand groß, Person in Gefahr) und zur Auslösung eines Vollalarms für die gesamte Feuerwehr Ochtrup sowie zur Alarmierung weiterer rettungsdienstlicher Kräfte.
Bei dem betroffenen Brandobjekt handelt es sich um ein Wohngebäude aus der Zeit um 1900, das sich inmitten eines U-förmigen Reihenbaukomplexes am Ende einer nur wenige Meter langen Sackgasse befindet. Im rückwärtigen und teilweise seitlichen Bereich war es von einem stehenden Gewässer umgeben. Das hierdurch stark eingeschränkte Platzangebot für Rettungsgeräte und weiteres feuerwehrtechnisches Material stellte die Einsatzkräfte besonders in der Anfangsphase des Einsatzes vor große Herausforderungen.
Die Feuerwehr leitete nach dem Eintreffen sofort die Rettung der beiden Personen ein, die am Fenster standen. Eine Rettung über das Treppenhaus war aufgrund des bereits stark fortgeschrittenen Brandes und der dadurch verursachten Rauchentwicklung im Inneren des Gebäudes nicht mehr möglich. Beide Personen wurden mithilfe einer Steckleiter über einen Balkon an der rückwärtigen Gebäudeseite gerettet und dem rettungsdienstlichen Personal übergeben. Sie erlitten schwere Verletzungen aufgrund einer Rauchgasintoxikation und wurden in ein Krankenhaus transportiert.
Parallel zur laufenden Menschenrettung leitete ein weiteres Löschfahrzeug in der Anfangsphase einen sogenannten „Fensterimpuls“ im rückwärtigen Gebäudebereich von der Straße „Eichendorffallee“ ein. Um die Distanz zwischen dem Gebäude und dem Gewässer zu überwinden, setzte die Feuerwehr ein B-Rohr ein. Durch den schnell eingeleiteten Strahlrohrimpuls konnte die Feuerwehr aller Wahrscheinlichkeit nach eine Durchzündung auf weitere Gebäudeteile verhindern.
Die Feuerwehr setzte im weiteren Verlauf eine Vielzahl von Atemschutztrupps zur Brandbekämpfung ein. Hierzu richtete die Einsatzleitung insgesamt drei Einsatzabschnitte ein. Der Einsatzabschnitt 1 „Brandbekämpfung Vorderseite und Menschenrettung“ verschaffte sich nach erfolgter Menschenrettung über die Hauseingangstür Zugang zum Brandobjekt im Erdgeschoss. Der Einsatzabschnitt 2 „Brandbekämpfung Rückseite“ stellte eine Riegelstellung auf der Gebäuderückseite und verschaffte sich über die Vornahme einer Steckleiter Zugang in das 1 OG. und kontrollierte diesen Bereich, da die hölzerne Treppenanlage bereits durchgebrannt war. Gleichzeitig zu den laufenden Maßnahmen wurde im Einsatzabschnitt 3 „Hygiene“ bereits vorbereitenden Maßnahme zur später folgenden Einsatzstellenhygiene der im Einsatz befindlichen Atemschutztrupps vorbereitet.
Dank eines massiven personellen Einsatzes gelang es der Feuerwehr, den ausgedehnten Wohnungsbrand schnell unter Kontrolle zu bringen. Die Brandwohnung im Erdgeschoss sowie große Teile des Treppenhauses wurden durch das Feuer vollständig zerstört. Auch die Räumlichkeiten im 1. Obergeschoss wurden durch die Rauchentwicklung stark in Mitleidenschaft gezogen. Das Ordnungsamt der Stadt Ochtrup konnte zwei weitere Bewohner des Objektes anderweitig unterbringen, während eine weitere Bewohnerin bei Bekannten unterkam.
Im weiteren Verlauf kontrollierten die Einsatzkräfte das Brandobjekt auf versteckte Glutnester und entfernten einen Teil des Mobiliars. Zudem wurde über die Drehleiter die Dachhaut des historischen Gebäudes überprüft.
Nach Abschluss der feuerwehrtechnischen Maßnahmen wurde die Einsatzstelle an die Polizei übergeben, die die Ermittlungen zur Brandursache aufnahm. Mitarbeiter des Baubetriebshofs sicherten die abgearbeitete Einsatzstelle. Die Hauptstraße war während der Maßnahmen für den Durchgangsverkehr vollständig gesperrt.
Die Feuerwehr Ochtrup war mit knapp 100 Kräften vor Ort. Ebenfalls anwesend waren Kräfte der Feuerwehr Wettringen mit dem kreiseigenen Gerätewagen Atemschutz. Die Feuerwehr Metelen stellte währenddessen mit einem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug den Grundschutz für die Stadt Ochtrup vom Gerätehaus Ochtrup aus sicher.
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