Heißausbildung in der Brandsimulationsanlage der Feuerwehr Essen...
Die Anzahl der Brände in geschlossenen Räumen und Gebäuden in Deutschland sind dank der guten Aufklärungsarbeit (Bsp. Rauchmelder-Aktion) und aufgrund des technischen Fortschritts seit Jahren rückläufig. Dennoch stellen solche Einsatzszenarien die Einsatzkräfte – besonders wenn es heißt vermisste Personen zu suchen – vor eine besondere Herausforderung. Vor allem die in einer Brandwohnung vorherrschende thermische Situation, in Kombination mit den durch das Feuer entstandenen Pyrolysegasen, erfordern von dem Angriffstrupp ein besonderes taktisches Vorgehen. Zudem werden die Einsatzkräfte in der Wohnung selbst durch die starke Rauchentwicklung vor eine weitere Herausforderung gestellt: Sie müssen sich bei absoluter Nullsicht in dieser zurechtfinden, diese gegebenenfalls auf Personen durchsuchen und den Brandherd ausfindig machen – und dies logischerweise so schnell wie möglich.
Genau aus diesem Grund ist eine fundierte Ausbildung der Atemschutzgeräteträger (AGT) von besonderer Bedeutung. Bereits während des Lehrgangs zum AGT-Träger werden die ersten Grundsteine in puncto Innenbrandbekämpfung gelegt. Weitere Erfahrungen sammeln die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen während der regelmäßigen Einsatzübungen am eigenen Standort. Hierbei gilt: „Je realistischer die Übungssituation, desto größer ist der Lerneffekt“. Um den jungen Einsatzkräften eine möglichst realistische Ausbildung zu bieten, ermöglicht die Stadt Ochtrup den Mitgliedern der Feuerwehr die Teilnahme an einer sogenannten Heißausbildung. Bereits zum wiederholten Male waren daher einige Feuerwehrkameraden/innen zu Gast in der Brandsimulationsanlage der Feuerwehr Essen.
Hierbei handelt es sich um eine erdgasbetriebene Brandsimulationsanlage, in der die verschiedensten Einsatzsituationen realistisch nachgestellt werden können. Unter anderem findet man in dem „Brandhaus“ eine aus Edelstahl nachgestellte Küche, sowie ein großräumiges Schlafzimmer wieder. Jeweils einen Samstag lang verbringen die Einsatzkräfte aus der Töpferstadt auf dem Gelände der Feuerwehr Essen und werden von erfahrenen Berufsfeuerwehrmännern fortgebildet. Hierbei liegt der Fokus der Ausbildung auf dem richtigen Umgang mit dem Strahlrohr, dem korrekten Öffnen von Wohnungstüren mit anschließender Rauchgaskühlung, sowie dem richtigen Vorgehen bei der Innenbrandbekämpfung und Personenrettung.
Ziel der Ausbildung im Brandhaus ist es, dass in der Theorie erlernte Vorgehen unter realistischen Gegebenheiten in die Praxis umzusetzen, gefährliche Fehler bereits frühzeitig ausfindig zu machen und den Teilnehmern ihre Grenzen aufzuzeigen. Denn genau diese Erfahrungen sind es, welche die freiwilligen Einsatzkräfte auf den möglichen Ernstfall im Bereich Sicherheit und Know-how ein Stück weit besser vorbereiten.