Einsatzort: Ochtrup – Langenhorst
Straße: Am Langenhorster Bahnhof
Alarmzeit: 06.05.2021 – 12:42 Uhr
Einsatzbericht:
Am Donnerstagmittag wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Ochtrup per Vollalarm mit dem Einsatzstichwort „Brand_groß“ in das Industriegebiet „Ochtrup-Ost“ (Am Langenhorster Bahnhof) alarmiert. Laut erster Meldung der Kreisleitstelle Steinfurt soll es zu einem Brandausbruch in der Halle eines dort gelegenen kunststoffverarbeitenden Betriebes gekommen sein.
Bereits auf der Anfahrt konnten die anrückenden Einsatzkräfte eine starke Rauchentwicklung aus Richtung der gemeldeten Einsatzadressen feststellen. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stellte sich die Lage wie folgt dar: eine kunststoffverarbeitende Maschine (Polypropylen), welche sich in eine an die Haupthalle angebaute Nebenhalle des Unternehmens befindet, stand in Vollbrand. Das Feuer hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf weitere Gerätschaften/Gegenstände in der Halle, sowie auf die Dachkonstruktion ausgebreitet. Die Feuerwehr startete initial einen massiven Löschangriff, um ein weiteres Übergreifen auf die Haupthalle zu verhindern. Hierzu setzte die Einsatzleitung neben einer Vielzahl an Atemschutztrupps, welche zur direkten Brandbekämpfung in die Halle vorgeschickte worden sind, auch den Wasserwerfer des Ochtruper Teleskopmastes ein. Des Weiteren wurde bereits auf der gegenüberliegende Seite der Brandhalle eine Riegelstellung in Bereitstellung aufgebaut, sodass die Feuerwehr im Falle einer drohenden Schadensausdehnung handlungsbereit gewesen wäre – diese musst jedoch nicht eingesetzt werden. Dank der bereits im Vorfeld durch die Mitarbeiter des Unternehmens geleisteten Löschversuche und durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr, konnte diese bereits kurze Zeit nach Eintreffen das Feuer unter Kontrolle bringen und eine weitere Brandausbreitung auf die Haupthalle und die darin befindlichen Maschinen verhindern. Die Wasserversorgung konnte durch das dortige Hydrantennetz sichergestellt werden.
Parralel zur Einleitung der Brandbekämpfung übernahm der eigens zum Eigenschutz der Einsatzkräfte alarmierte Rettungswagen die Betreuung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hierbei stellte sich bereits nach kurzer Zeit heraus, dass 12 Personen im Rahmen von Löschversuchen eine größere Menge an giftigen Rauchgasen eingeatmet haben. Basierend auf diesen durch den Rettungsdienst ermittelten Erstsichtungsergebnissen entschied sich die Einsatzleitung in Absprache mit dem eingesetzten Rettungsdienstpersonal „ManV-10“ (Massenanfall von Verletzten) auslösen zu lassen, um eine adäquate medizinische Versorgung und Betreuung der betroffenen Mitarbeiter zu gewährleisten. Hierzu wurden insgesamt sechs Rettungstransportwagen, zwei Krankentransportwagen, sowie zwei Notärzte sowohl aus dem Kreis Steinfurt, als auch aus dem Kreis Borken zur Einsatzstelle alarmiert. Die medzinische Abschnittsleitung wurde durch den alarmierten OrglRD (Organisatorischer Leiter Rettungsdienst) und dem diensthabenden LNA (leitender Notarzt) des Kreises Steinfurt übernommen. Insgesamt wurden nach erfolgter Sichtung und Behandlung vor Ort 10 Personen mit leichten bis mittelschweren Verletzungen den nahegelegenden Kliniken zu geführt. Zwei ebenfalls alarmierte Rettungshubschrauber mussten nicht mehr eingesetzt werden und konnten den Anflug abbrechen.
Die Feuerwehr führte im weiteren Verlauf des Einsatzes Nachlöscharbeiten in der betroffenen Halle durch und kontrollierte diese mittels Einsatz von Wärmebildkameras auf versteckte Glut- und Brandnester sowohl im Bereich der Maschinen, als auch im Bereich der Deckenkonstruktion. Die Haupthalle selbst wurde durch den Einsatz von Überdrucklüftern quergelüftet und im Anschluss hieran freigemessen. Für die fachgerechte Entsorgung des Löschwassers wurde eine Spezialfirma zur Einsatzstelle geordert, welche große Teile des Löschwassers aufnahm. Ebenfalls wurden die Stadtwerke Ochtrup informiert, welche in den nächsten Tagen in regelmäßigen Abständen das Abwasser kontrollieren wird. Für die Bevölkerung selbst bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr – die anfangs vorhandene Rauchwolke wurde durch die vorherschende Windrichtung von dem in der Nähe befindlichen Wohngebiet ferngehalten.
An der betroffenen Nebenhalle ist durch das Feuer ein starker Maschinen- und Gebäudeschaden entstanden, weshalb diese derzeit nicht nutzbar ist – die Haupthalle selbst ist durch Rauch- und Rußpartikel ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen worden und muss gereinigt werden. Die Feuerwehr gruppiert den entstanden Sachschaden schätzungsweise in einen 6-stelligen Bereich ein. Über die Brandursache kann aus Sicht der Feuerwehr derzeit keine Aussage getroffen werden – die Polizei war mit mehreren Einsatzkräften vor Ort und hat die Brandstelle zwecks Brandursachenermittlung vorerst beschlagnahmt. Für die Feuerwehr, welche mit ca. 120 Einsatzkräften inklusive des rettungsdienstlichns Personals vor Ort war, endete der Einsatz gegen ca. 16:30 Uhr.
Fotos: Martin Fahlbusch
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