Brandschutzerziehung der Feuerwehr in Corona-Zeiten...
Das letzte Jahr im Kindergarten ist für die zukünftigen Schulkinder, welche in Fachkreisen auch liebevoll als „Maxikinder“ bezeichnet werden, immer mit einer ganz besonderen Zeit verbunden. Ab diesem Zeitpunkt wissen die Maxikinder, dass sie nun zu den Größten und Ältesten gehören und dass das Ende der Kindergartenzeit in Sicht ist. In dieser Zeit werden viele Aktivitäten geplant und durchgeführt, welche nur für diese Kinder privilegiert sind. Ein ganz besonderes Highlight ist in diesem Zusammenhang sicherlich der Besuch der Feuerwehr.
Bereits seit einigen Jahren bietet die Feuerwehr Ochtrup für Kindergärten und Grundschulen das Konzept der Brandschutzerziehung an. Das eigens hierfür gegründet Team für die Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung (BeBa-Team) hat sich hierbei das Ziel gesetzt, den Schul- und Kindergartenkindern das Thema Feuer und Feuerwehr und dessen Faszination aber auch die damit verbundenen Gefahren erlebbar und begreifbar zu machen. „Wir haben in den letzten Jahren immer wieder feststellen müssen, dass viele Kinder nicht wissen, wie sie sich im Brandfall richtig zu verhalten haben“, so Sabrina Thiele – Leiterin des BeBa-Teams der Feuerwehr Ochtrup. „Unser Ziel ist es daher, diese – mitunter lebenswichtigen – Wissenslücken bereits früh schließen zu können und die Kinder für diese Themen zu sensibilisieren“.
Das eigens durch das BeBa-Team entwickelte Konzept zur Brandschutzerziehung für die Kindergärten der Töpferstadt gliedert sich in zwei Blöcke. Neben dem Besuch der BeBa-Mitgliedern in den Kindergärten, wo zunächst theoretisch auf spielerische Art und Weise das Thema Feuer und Feuerwehr, aber auch Inhaltsfelder wie beispielsweise das richtige Verhalten im Brandfall oder das korrekte Absetzen eines Notrufes behandelt werden, folgt an einem weiteren Tag ein Ausflug zum Feuerwehrgerätehaus Ochtrup. Hierbei steht vor allem die Vorführung der großen Einsatzfahrzeugen mitsamt ihrer vielfältigen Ausrüstung im Vordergrund. Aber auch das Anprobieren der Schutzausrüstung, die Orientierung in einem mit künstlichen vernebeltem Raum und der Versuch einmal selbst in die Rolle als Feuerwehrfrau/-mann zu schlüpfen und das Strahlrohr zu bedienen, lässt die Augen der meisten Kinder erstrahlen.
Doch coronabedingt ist es dem BeBa-Team, aber auch den Verantwortlichen der Kindergärten momentan nicht möglich, dieses Angebot der Brandschutzerziehung den Maxikindern zu ermöglichen. „Es ist bereits das zweite Jahr in Folge, wo es uns leider nicht möglich ist die Brandschutzerziehung in den Kindergärten durchzuführen“, so Sabrina Thiele sichtlich enttäuscht. Nahezu alle Kindergärten mit denen Thiele telefoniert hat berichteten, dass viele der Kinder offenkundig geknickt über diese Nachricht waren. Ein Grund mehr für das BeBa-Team, sich eine Kleinigkeit einfallen zu lassen. „Die Maxikinder müssen in ihrem letzten Kindergartenjahr auf so viele tolle Sachen verzichten, dass wir uns dazu entschlossen haben, den Kindern wenigstens etwas Brandschutzerziehung zu ermöglichen“, berichtet Thiele, welche zusammen mit ihrem Stellvertreter Tom Schröder in den vergangenen Tagen ein Ausbildungspaket für die Kindergärten zusammengestellt hat. Neben einige Informationsbroschüren und „Unterrichtsmaterialien“, welche die Erzieherinnen und Erziehern der Kindergärten dabei unterstützen sollen, die Themeninhalte eigenständig zu vermitteln, enthält das Materialpaket diverse Malvorlagen, Mini-Bücher, Memory-Spiele und vieles mehr. Insgesamt verteilte das BeBa-Team in dieser Woche 15 Materialpakete für insgesamt 226 Kinder. Die Kosten für das darin enthaltende Material übernimmt die Stadt Ochtrup. „Wir sind dennoch optimistisch, dass wir viele der nun betroffenen Kinder während ihrer Grundschulzeit im Feuerwehrgerätehaus begrüßen und die verpassten Inhalte somit nachholen können“, blickt Sabrina Thiele positiv gestimmt in die Zukunft.