Mit Gottes Segen in den Einsatz…

Feuerwehr Ochtrup weiht neue Einsatzfahrzeuge ein...

Es war bestimmt ein ungewohntes Bild für den ein oder anderen Ochtruper, welcher am vergangenen Samstagnachmittag am Marktplatz vorbei kam. Denn auf dem Platz, wo eigentlich Schul- und Linienbusse an- und abfahren sollten, reihten sich insgesamt 6 große Einsatzfahrzeuge und ein Anhänger der Feuerwehr, feierlich mit Tannengrün und bunten Rosen geschmückt, nebeneinander auf. Der Grund für diesen Aufriss ist einfach und schnell zu erklären: Nach gut zwei Jahren Pandemie war es der Feuerwehr nun endlich möglich, ihre neu angeschafften Einsatzfahrzeuge der letzten Jahre einweihen und sich die Fahrzeugschlüssel offiziell durch die Vertreter der Stadt übergeben zu lassen.

Und dieser Tag, so Andreas Leusing würde in die Geschichtsbücher der Feuerwehr Ochtrup gehen, betonte der Leiter der Feuerwehr bereits ganz zu Anfang seiner Begrüßungsrede. Er freute sich ganz besonders die Vertreter der Stadtverwaltung und der Ratsfraktionen, der evangelischen und katholischen Kirche Pfarrerin Heike Bergmann und Pastor Stefan Hörstrup, die Abordnungen der benachbarten Feuerwehren, sowie den Hilfsorganisationen und vor allem seine Kameradinnen und Kameraden nebst Partnerinnen und Partnern begrüßen zu dürfen. In den vergangenen 2 Jahren wurden insgesamt fünf neue Einsatzfahrzeuge von der Stadt Ochtrup und ein Fahrzeug, zusammen mit einem dazugehörigen Notstromanhänger, welches durch das Land NRW in der Töpferstadt stationiert wurde, angeschafft. In seiner Rede spricht Leusing hierbei von „notwendigen Investitionen“ in die Sicherheit unserer Stadt. Die Vorgängerfahrzeuge mussten altersbedingt und auf Basis des aktuellen Brandschutzbedarfsplans ausgemustert werden. „Sie waren uns stets treue Helfer.“, so Andreas Leusing. „Irgendwann, wenn die Altersgrenze erreicht ist, häufen sich die Reparaturkosten. Ersatzteile sind schlecht zu bekommen. Oftmals standen aufwendige Reparaturen an“. Ein Punkt, der in diesem Zusammenhang eine ganz besondere Rolle spielt, ist der Erhalt der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr. „Mit unserem jetzigen Fuhrpark sind wir auf den aktuellen Stand der Technik und für die Zukunft bestens gerüstet“, stellte Ochtrups Feuerwehrchef zufrieden fest. Er betonte aber auch im gleichen Zuge, wie wichtig, neben der allgemeinen Wertschätzung innerhalb der Bevölkerung und der Politik, eine gute und moderne Ausrüstung für die Motivation der ehrenamtlichen Einsatzkräfte ist.

In seiner Ansprache an die Gäste und an seine Kameradinnen und Kameraden sprach Pastor und gleichzeitig Feuerwehrmann Stefan Hörstrup von dem wohl ersten „Einsatzfahrzeug“ in der Geschichte der Menschheit. Und dieses Fahrzeug hatte weder Räder, noch einen Motor oder gar Blaulicht und Martinshorn – die Rede war von dem treuen 1 PS starken Begleiter in der Erzählung vom Barmherzigen Samariter, einem Esel. In der biblischen Erzählung wird von einem Samariter berichtet, welcher einem unbekannten Mann, der auf seiner Reise von Räubern überfallen und schwer verletzt zurückgelassen wurde, zur Hilfe kam, nachdem viele weitere Reisende achtlos an ihm vorbeigezogen waren. Er versorgte seine Wunden und transportierte ihn mit seinem Esel zu einer Herberge und beauftragte den Wirt, sich um den Mann zu kümmern.

Pfarrerin Heike Bergmann nahm ihre Zuhörer/innen mit zurück auf eine Reise in ihre ganz persönliche Kindheit. Denn ihr Vater selbst war auch Mitglied der Feuerwehr, weshalb auch das damalige hauseigene Telefon im Schlafzimmer der Eltern stand. Ganz zu Bedauern der einstigen Teenagerin, welche sich jedoch gerne an diese Zeit und die vielen damit verbundenen Geschichten zurück erinnerte. Im Anschluss hieran segneten die beiden Geistlichen die neuen Einsatzfahrzeug – „Mögen sie unsere Feuerwehrfrauen und -männer stets gesund und wohlbehalten auf ihren Einsätzen begleiten.“

Ein ganz besonderes Anliegen war es den Mitgliedern der Ehrenabteilung an diesem Samstagnachmittag gewesen, den anwesenden Kameradinnen und Kameraden sogenannte Christophorus-Plaketten (Schutzheiliger der Reisenden) für die neuen Einsatzfahrzeuge zu übergeben. Auch sie wurden durch Bergmann und Hörstrup gesegnet und in Vertretung durch Reinhold Wuff, Bernhard Wessels und Hubert Tombült an den Leiter der Feuerwehr Andreas Leusing übergeben. 

Mit einer kurzen Ansprache bedankte sich auch Bürgermeisterin Christa Lenderich im Namen der gesamten Stadtverwaltung für die Einladung zu dieser Festlichkeit. Gerne hat der Rat und die Stadt in den letzten 2 Jahren rund 1,9 Mio. Euro in die Ausrüstung und Fahrzeuge der Feuerwehr investiert. „Unsere Feuerwehr muss mobil bleiben“, so die Verwaltungschefin, welche gleichzeitig einen Blick in die Zukunft warf und sich auf die Fertigstellung des neuen Feuerwehrgerätehauses in Ochtrup und die Neuanschaffung für das nächste Jahr – eine neue Drehleiter für den Standort Ochtrup und ein Löschfahrzeug für den Standort Welbergen – freute. Ein besonderer Dank richtete Lenderich an die Kameradinnen und Kameraden mitsamt ihren Familien. „Ihr Einsatz für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger ist unbezahlbar. Wir sind froh, dass wir sie haben.“

Hieran anschließend übergab Christa Lenderich die Fahrzeugschlüssel an die jeweiligen Einheitsleiter. Stefan Nienhues und Thomas Ransmann durften stellvertretend für die Löschzüge Ochtrup Stadt die Schlüssel für ein HLF 20, ein TLF 4000 und einem Einsatzleitwagen entgegennehmen. Sebastian Winter freute sich ebenfalls über den offiziellen Erhalt eines baugleichen HLF 20 für den Löschzug Langenhorst. Den Schlüssel für den durch das Land NRW für den Katastrophenschutz angeschafften Gerätewagen-Logistik mitsamt einer auf einem Tandem-Achs-Anhänger verbauten 250kVA-Netzersatzanlage, wurde dem stellvertretenden Leiter der Notstrom-Gruppe Michael Reinker übergeben. Und auch Andreas Leusing erhielt offiziell den Schlüssel für seinen neuen Kommandowagen.

Im Anschluss an die offizielle Fahrzeugeinweihung lud die Feuerwehr ihre Gäste zu einem gemütlichen Umtrunk auf dem Gelände des Feuerwehrgerätehauses in Ochtrup ein.

weitere Informationen findest Du unter...