Neues Einsatzfahrzeug für die schnelle Erkundung von Einsatzstellen...
Wenn der digitale Meldeempfänger Alarm schlägt, dann beginnt für die freiwilligen Wehrleute in der Töpferstadt ein Wettlauf gegen die Zeit. Anders als Kräfte der Berufsfeuerwehr versehen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr ihren Dienst nicht rund um die Uhr an den entsprechenden Feuerwachen, sondern gehen in der einsatzfreien Zeit ihrem ganz normalen Beruf oder dem eigentlichen Privatleben nach.
Während die einen also im Einsatzfall zum Gerätehaus eilen, um mit den großen Einsatzfahrzeugen auszurücken, steht dem Leiter der Feuerwehr im Rahmen seiner Funktion als „bestellter Einsatzleiter“ der Kommandowagen (KDOW) zur direkten Einsatzstellen-Anfahrt (Bsp. von der Arbeit oder von Zuhause) zur Verfügung. Laut seiner DIN-Norm dient der KDOW Führungskräften von BOS-Einheiten als Führungsfahrzeug für (kleinere) Einsätze und fungiert darüber hinaus als Dienstwagen für den allgemeinen Gebrauch. Es handelt sich hierbei in der Regel um einen PKW bzw. Kombi, welcher deutlich höhere Geschwindigkeiten als herkömmliche Einsatzfahrzeuge auf Lkw-Basis erreichen und somit abgelöst vom übrigen Löschzug die Einsatzstelle anfahren kann. Der hierdurch gewonnene zeitliche Vorsprung wird genutzt, um bereits erste Erkundungsmaßnahmen einzuleiten. Dadurch kann der Einsatz durch den Einsatzleiter genauer aufgebaut werden, nachrückende Kräfte erhalten erste Einsatzaufträge und können genaue Einsatzbefehle entgegennehmen.
Seit Februar diesen Jahres verfügt die Feuerwehr Ochtrup über einen neuen Kommandowagen. Ein Audi Q5 ersetzt hierbei einen VW Passat. Das durch die Firma AUDI AG und durch die Firma Selectric aus Münster ausgebaute Einsatzfahrzeug mit Allradantrieb V6-Dieselmotor verfügt über 231 PS und entspricht der Euro6-Abgasnorm. Die Motorisierung geht einher mit einem eingebauten Tiptronic-Automatik-Getriebe (Wandlerautomatik), welches laut Hersteller für Einsatzfahrzeuge, die im kalten Zustand höheren Belastungen ausgesetzt werden, besonders geeignet und weniger schadensanfällig sind. Der Kommandowagen ist für den Weg zur Einsatzstelle mit einer DBS 4000 Sondersignalanlage der Firma Hänsch mit verbauten Zusatzblitzern/Powerblitz, einem Rückwarnsystem und seitlichen Suchscheinwerfern, sowie im Kühlergrill verbaute Frontblitzer ausgestattet. Hinzukommend befinden sich in der Heckklappe des Audis versteckte Zusatzwarnblickleuchten (gelb + blau), um die Sichtbarkeit auch bei geöffneter Heckklappe weiterhin zu gewährleisten. Der Q5 verfügt des Weiteren über ein fest im Fahrzeug montiertes Digitalfunkgerät (MRT) und zwei portable Handsprechfunkgeräte (HRT). Die Navigation zur Einsatzstelle wird über das TETRA-Navigationsgerät „Columbus“ sichergestellt. Zur weiteren Beladung gehört ebenfalls die persönliche Schutzausrüstung des jeweiligen Fahrzeugführers, diverses Dokumentationsmaterial, eine LED-Handlampe und natürlich die Einsatzleiter-Kennzeichnungsweste.