Erste Entwürfe im Bauausschuss vorgestellt...
Die mit großer Unterstützung unserer ehrenamtlichen Feuerwehrleute erarbeitete Planung zum Neubau des Feuerwehrgerätehauses für die Löschzüge 1 und 2 (Innenstadt Ochtrup) am Standort der ehemaligen Pestalozzischule ist einen wichtigen Schritt vorangekommen.
Der Ausschuss für Planen und Bauen beschloss am Montag einstimmig, die Entwurfsplanung zu erarbeiten und Einsparungsmöglichkeiten zu prüfen. Wenn der Rat diesen Beschluss unterstützt, kann die weitere Bearbeitung zügig vorangehen.
Nachdem im Brandschutzbedarfsplan deutlich wurde, dass das heutige Feuerwehrgerätehaus den Anforderungen nicht mehr entspricht und neu errichtet werden soll, wurde zunächst nach einem geeigneten Standort gesucht.
Zu der Zeit sollte das Gerätehaus in Kombination mit der Rettungswache geplant werden. Letztere zieht jetzt jedoch aufgrund ihres über Ochtrup hinausreichenden Einsatzbereiches an den Ostrand der Stadt. Das Feuerwehrgerätehaus musste hingegen seinen Platz in einem Radius von 300 Metern zum jetzigen Standort finden.
Bei der Standortsuche wurde alternativ der Standort Stadthalle betrachtet. Da bei der Entwicklung dieses Standortes jedoch zunächst Ersatz für die vom Schulsport genutzte Sporthalle und ggf. auch für die Festhalle hätte geschaffen werden müssen und die Feuerwehr vor allem aufgrund von verkehrstechnischen Problemen beim Ausrücken auf die relativ stark befahrene Gronauer Straße nahe beim Kreisverkehr vom Standort abriet, entschloss sich der Rat mit einer deutlichen Mehrheit für den Standort der ehemaligen Pestalozzischule.
Gegenüber den bisher 8 Fahrzeughallen für 10 Fahrzeuge stehen der Feuerwehr am neuen Standort künftig Raum für 12 Großfahrzeuge zur Verfügung.
Die heutige Planung sieht vor, einen Neubau direkt an den denkmalgeschützten Altbau der ehemaligen Pestalozzischule anzuschließen, so dass der gesamte Komplex durch die Feuerwehr genutzt werden kann. Der Neubau schließt sich im rückwärtigen Bereich an, wodurch einerseits die funktionalen Abläufe der Feuerwehr sichergestellt sind und andererseits das denkmalgeschützte Gebäude mit der davor liegenden Grünfläche weiterhin gut zur Geltung kommt.
Für die Kalkulation der Honorarkosten als Grundlage für das Vergabeverfahren bei der Architektenwahl wurde von rund 6,5 Millionen ausgegangen. Hierzu wurden die Kosten für die Feuerwehr Langenhorst ohne Preissteigerung, Abbruch und denkmalbedingte Mehrkosten hochgerechnet. Im Laufe der Planungsphase sind einige neue Aspekte hinzugekommen, die unter anderem mit der verschärften Gesetzgebung zu tun haben. So sind jetzt in der Innenstadtwache ergänzende Funktionen wie ein zusätzlicher Pumpenprüfstand und eine Atemschutzwerkstatt vorgesehen, die von den anderen Löschzügen mitgenutzt werden können.
Hinzu kommt, dass – erfreulicherweise! – die Anzahl der Mitglieder sowohl der aktiven Wehr als auch der Jugendwehr gestiegen ist. Feuerwehrmänner und –frauen müssen nach neuer Gesetzgebung nicht mehr mit 60, sondern erst mit 67 Jahren aus der aktiven Wehr ausscheiden, und viele machen von dieser Möglichkeit Gebrauch.
Die kompletten Kosten belaufen sich nach der vom Büro BBP erarbeiteten Kostenschätzung auf rund 13,5 Millionen Euro. Davon entfallen über 2,5 Millionen auf das Denkmal. Hätte man das komplette Raumprogramm in einem Neubau von vergleichbarer Qualität und Größe auf einem freien Gelände untergebracht, wäre dies – so die Einschätzung des Büros – rund 1 Million Euro günstiger gewesen.
Nicht nur die in letzter Zeit allgemein erheblich gesteigerten Baukosten, auch der verantwortungsvolle Umgang mit dem Denkmal fordert dabei seinen Tribut. Denkmalgerechte Sanierungen, eine dem Denkmal angemessene Materialwahl beim Neubau wie z.B. die vorgeschlagene Verkleidung mit nachhaltigen Glasfaserbetonplatten, aber auch der vom Denkmalamt geforderte Erhalt der Raumstruktur gehen mit Kosten einher. Die Nutzung der vorhandenen Räume hat den positiven Nebeneffekt für die Feuerwehr, dass die Räume sich nicht an den Mindestanforderungen orientieren, sondern teilweise etwas großzügiger ausfallen – sicherlich auch ein positiver Ansporn für die Ehrenamtlichen.
„Es ist eine tolle und einmalige Chance, ein Denkmal in so eine wichtige Funktion einzubinden“, so Dr. Mechthild Sternberg vom Architekturbüro bbp architekten aus Münster, das mit der Planung des neuen feuerwehrhauses beauftragt ist.